Im Bestand des Siegerlandmuseums befinden sich interessante Möbel aus der Zeit des 19. Jahrhunderts. Vornehmlich Biedermeier-Möbel, die um 1820 entstanden, geben einen Einblick in das Leben vergangener Zeiten. Besonders hervorzuheben ist der Salon der Ulrike von Levetzow (1804-1899). Sie war die letzte Geliebte von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). Der Dichterfürst verliebte sich 1821 während eines Kuraufenthaltes im mondänen Marienbad in die 17jährige. Zwei Jahre später veranlasste er Großherzog August von Sachsen-Weimar-Eisenach um ihre Hand anzuhalten. Seine Enttäuschung über die Abweisung drückte der erfolgsgewohnte Goethe in den „Marienbader Elegien“ aus. Ulrike von Levetzow blieb unvermählt und starb als Stiftsdame vom Heiligen Grab auf dem ererbten Gut Trziblitz. Zur Einrichtung ihres Salons gehört auch ein Fis-Harmonium, ein kleines Tasteninstrument, das in der Leipziger Werkstatt von Friedrich Wieck (1785-1873), dem Vater und Lehrer der Klavier-Virtuosin Clara Schumann (1819-1896), hergestellt wurde.

Eine weitere Biedermeier-Gruppe, ein Schrank im Stil des Historismus, eine Truhenbank mit reichen Masken und Foliage-Verzierungen, aber auch eine Öluhr, gestickte Perlentäschchen, ein Herd mit “Schiffchen”, Gemälde der Düsseldorfer und Münchener Malerschule … es gibt viel Neues zu entdecken.