N.N.
Arschleder
Entstehung
um 1875
Maße
40 x 83 cm
Material
Leder
Wirtschaftsgeschichte
Kleidung
Standort: R 111-112 Mineraliensammlung
Über das Objekt
„Arschleder“ ist der liebevolle bergmännische Begriff für diesen halbrunden Lederschurz, der Teil der Arbeitskleidung im Bergbau war. Er wurde vorn mit einer Gürtelschließe geschlossen und so über der Arbeitshose getragen, dass das Halbrund die Hose und das Gesäß der Bergleute vor Nässe und Kälte beim Sitzen schützte. Unser Exponat aus naturbraunem festem Leder hat deutliche Gebrauchsspuren. Traditionell wurde das Arschleder beim Einfahren in die schräg in den Berg getriebenen Schächte benutzt. Die Bergleute rutschten auf dem Leder in den Schacht hinab. Neben den Arbeitsledern gab es auch schickere Paradeleder. Sie kamen außerhalb der täglichen Arbeit bei besonderen Anlässen zum Einsatz und waren für den Träger mit Prestige verbunden. Durch die Industrialisierung des Bergbaus, insbesondere durch die Anfahrt mit Förderkörben zum Arbeitsplatz unter Tage, hat die Notwendigkeit des Arschleders mit den Jahren nachgelassen. Bei Paraden blieben die Arschleder aber als Teil der Paradeuniform bestehen.