Object: R 158, Peter Paul Rubens (1577 - 1640), Caritas Romana, 1620 - 1625
Peter Paul Rubens

Caritas Romana

Entstehung
1620 - 1625
Maße
194 x 200 cm
Material / Technik
Leinwand/Öl
Kategorie:
Peter Paul Rubens und seine Zeit
Malerei
Standort: R 318 Rubenssaal

Über das Objekt

Dieses großformatige Gemälde zeigt eine Geschichte aus den sogenannten „Denkwürdigkeiten“ des römischen Literaten Valerius Maximus. Sie handelt von einem Vater, der im Gefängnis verhungern soll. Nur seiner Tochter wird der Zutritt zur Zelle erlaubt, sie wurde vor Eintritt gründlich nach Lebensmitteln durchsucht. Die Tochter aber, die kurz zuvor entbunden hatte, reicht dem Vater ihre eigene Brust zum Trinken und bewahrt ihn so vor dem Verhungern. Rubensʼ Werk zeigt die beiden auf Stroh im Dunkel der Zelle kniend. Der Vater mit grauem Bart trinkt an der Brust seiner Tochter. Er hat die Hände auf dem Rücken gefesselt und ist bis auf ein um die Hüften geschlungenes Tuch unbekleidet. Die Tochter trägt ein rotes Kleid und schaut mit Tränen in den Augen zu einem Fenster, durch das zwei Männer die Szene beobachten. Vorne rechts im Bild liegt der kleine Säugling der Tochter, ebenfalls auf Stroh gebettet. Die von Rubens meisterhaft dargestellte Geschichte dient als Beispiel für Pietas – der Liebe zu und Verantwortung für die Eltern. Dieses Bild stammt aus dem Spätwerk des Meisters und befand sich vermutlich 1640 bei seinem Tode noch in dessen Besitz.