
Peter Paul Rubens
Ecce Homo
Entstehung
um 1632 - 1635
Maße
476 x 348 cm
Material / Technik
Holz/Öl
Peter Paul Rubens und seine Zeit
Malerei
Standort: R 318 Rubenssaal
Über das Objekt
Die hochformatige Ölskizze zeigt jenen Moment der Passionsgeschichte, als der römische Statthalter Pontius Pilatus dem Volk den gefolterten Jesus von Nazareth präsentiert, weil er keinen Grund für dessen Verurteilung sieht. Die jüdische Führung fordert jedoch Jesu Kreuzigung (Joh 19,4–6). Pontius Pilatus steht in leuchtend rotem Gewand am oberen Ende einer Treppe. Er fasst den misshandelten Jesus am Arm, umringt von Soldaten und mehreren aufgebrachten Männern, die im Vordergrund die Arme nach oben recken. Jesus steht leicht nach hinten gebeugt, er trägt ein Tuch um die Hüfte und hat die Hände im Schoß zusammengelegt.
Es handelt sich hier um ein „modello“, einen Entwurf für ein Gemälde, der einen ersten Eindruck von Komposition und Farbwahl vermitteln soll. Bei Aufträgen zur Umsetzung biblischer Themen waren „modelli“ oft gefordert, um die Verständlichkeit der Botschaft und die Angemessenheit der Darstellung zu beurteilen. Hier könnte es sich um die Studie zu einem inzwischen verlorenen Altarbild handeln.
Diese Ölskizze gehört zu den seltenen gesicherten Werken des Meisters Peter PaulRubens. Das Werk lässt sich bis in die 1640er Jahre nach Antwerpen zurückverfolgen.