
N.N.
Fleischhauerschraubflasche
Entstehung
1726
Material
Steinzeug
Wohnkultur
Behältnis, Hülle
Standort: R 409 Wohnkultur
Über das Objekt
Dieses etwa 37 cm hohe und bauchige Gefäß mit Schraubdeckel ist aus grauem Steinzeug gefertigt. Es steht auf einem Fuß aus Zinn und ist mit kobaltblauen Ranken und Mustern verziert (Rebtechnik). Zwischen den bemalten Feldern und eingeritzten Elementen finden sich Reliefwappen sowie aufgelegte, geschlungene Bänder mit geflügelten Wesen – Cherubim – als Anfang und Ende. Ein Wappen zeigt einen Stierkopf zwischen gekreuzten Äxten, einem Trog und Fleischerwerkzeugen, dem dieses Gefäß seine Bezeichnung verdankt.
Bei diesem Schraubgefäß handelt es sich um Muskau-Keramik. Steinzeug aus Muskau, einem sächsischen Steinzeugzentrum des 16. bis 19. Jahrhunderts, wird aufgrund der kobaltblauen Bemalung und der Verzierungen in Rebtechnik oft mit Westerwälder Steinzeug verwechselt. Eine Gefäßform, die in Muskau sehr häufig, im Westerwald jedoch nur selten vorkommt, ist die Kruke mit Schraubverschluss. Der Deckel dieses Gefäßes ist mit den Initialen „AGH“ bezeichnet.