
Michiel van Miereveld
Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604 - 1679)
Entstehung
um 1635 - 1636
Maße
68,4 x 58,5 cm
Material / Technik
Holz/Öl
Fürst Johann Moritz
Malerei
Standort: R 319 Schiefersaal
Über das Objekt
Das hochformatige Porträt im vergoldeten Rahmen zeigt Johann Moritz von Nassau-Siegen im Halbprofil, seine Augen sind auf die Betrachterin und den Betrachter gerichtet. Er hat blaue Augen und rotblondes krauses Haar, das sich auf Höhe der Ohren besonders bauscht. Sein Spitzbart wirkt gepflegt, ebenso der leicht nach oben gezwirbelte Schnauzbart. Johann Moritz trägt eine schwarze, fest wirkende Jacke mit Nieten, darüber eine bestickte Schärpe in Rotorange und einen blütenweißen halshohen Spitzenkragen. Johann Moritz von Nassau-Siegen ist eine prominent und inzwischen auch kontrovers erinnerte historische Persönlichkeit. Er trat früh ins niederländische Militär ein, wurde 1636 Generalgouverneur der Niederländischen Westindien-Kompanie in Brasilien. Wirtschaftliche und militärische Erfolge, aber auch seine Förderung von Kunst und Wissenschaft prägten das Image von Johann Moritz als „humanistischer Prinz“. Neuere Forschungen hinterfragen, ob diese Errungenschaften ohne Profite aus dem Versklavungshandel und die Arbeit versklavter Menschen möglich gewesen wären. 1652 wurde er in den Reichsfürstenstand erhoben und schenkte Siegen das Krönchen, das zum Wahrzeichen der Stadt wurde.