
Latèneofen Engsbach
Entstehung
250 v. Chr.
Maße
150 cm
Material
Lehm und Schottersteine
Wärmeerzeuger
Standort: R 122 Frühgeschichte
Über das Objekt
Dieser etwa 1,50 m hohe, kuppelförmige Eisenschmelzofen wiegt ganze 3,75 Tonnen. Er ist über 2000 Jahre alt und wurde bei einer Grabung im Engsbachtal nahe Siegen freigelegt. Dem Ofen ist ein aus Steinplatten bestehender Windkanal angesetzt. Dies gibt einen Einblick in die Geschichte der Eisenherstellung: Im Inneren des Ofens wurde ein Feuer aus Laub und Reisig entfacht, auf welchem Holzkohle und Erz in abwechselnden Lagen in Glut gehalten und immer wieder nachgeschüttet wurden. Die leichtere Schlacke setzte sich dabei vom schweren Eisen ab. Dann wurde der Windkanal des Ofens geöffnet und die halbflüssige Schlacke floss ab. Übrig blieb ein teigartiger Rückstand, genannt Bodensau, der Eisen in Form von Körnern enthielt. Diese wurden durch weiteres Einschmelzen zu größeren Eisenlumpen vereinigt. Bergung und Transport des Ofens im Oktober 1934 waren nicht leicht. Er musste mit Planken unterbaut und mit Latten und Eisenbändern ummantelt werden, damit er mit einem Flaschenzug eine 50 Meter lange, steile Waldschneise hinaufgezogen werden konnte. Um ihn ins Museum zu bringen, musste ein Loch in die Schlossmauer gebrochen werden.