Loth verläßt Sodom

Laut dem Alten Testament beschloss Gott, die sündige Stadt Sodom zu zerstören. Nur die Gerechten sollten verschont bleiben, weshalb Loth mit seiner Familie die Stadt verlassen durfte. Sie wurden angewiesen, nicht stehenzubleiben und sich nicht umzusehen, um ihr Leben zu retten. Der meisterhafte Kupferstich fängt den Moment ein, in dem Loth mit seiner Frau und zwei Töchtern sowie den nötigsten Habseligkeiten flieht. Nur wenig später wird sich Loths Frau umdrehen und wie prophezeit zur Salzsäule erstarren. Rubens stellt den Familienvater Loth in die Mitte des Bildes, einen Mann mit wallendem Bart und halblangen lockigen weißen Haaren. Er wird von einem Engel durch das Stadttor geführt, barfuß und in langem Gewand. Ein zweiter Engel begleitet die Töchter, die hinter ihm gehen und jeweils ein Bündel auf dem Kopf oder einen Korb tragen. Auch die Frauen sind barfuß, sie tragen bodenlange Kleider aus seidig glänzenden Stoffen. Neben Loth geht seine Frau, mit einem leidenden Gesichtsausdruck. Der Kupferstich von Vorsterman beeindruckt besonders durch die detaillierte Darstellung der Gewänder, die durch feine Linien und geschickt gesetzte Lichteffekte hervorgehoben werden.