Poesiealbum in lederbezogener Schatulle

Dieses Poesiealbum ist nicht wie ein Buch gebunden. Es hat die rechteckige Form einer etwa zigarrenkistengroßen Schatulle, in der mehrere handbeschriebene Einzelblätter liegen. Die Schatulle ist komplett mit braunem genarbtem Leder bezogen. Von oben betrachtet sieht der Deckel aus wie ein Bilderrahmen, der mit schmaler goldener Linie ein großes florales Ornament aus geprägtem Leder umrahmt. In seiner Mitte sitzt eine kleine Blüte oder ein Stern in Goldprägedruck. Man sieht der Schatulle an, dass sie oft in die Hand genommen wurde, die Kanten sind ein wenig abgestoßen. Über die Besitzerin des Poesiealbums wissen wir, dass sie den Namen Josephine trug – Spitzname Pepi – und in Graz und Vordernberg in Österreich gelebt hat. Die verschiedenfarbigen Einlegeblätter zeigen handschriftliche Zitate und Wünsche in altdeutscher Kurrentschrift. Sie sind teils mit Zeichnungen, eingeklebten getrockneten Pflanzen oder Motiven aus feinen Nadelstichen dekoriert. Das Poesiealbum erinnert an Menschen, mit denen Josephine ihren Lebensweg oder Lebensabschnitte geteilt hat, darunter zum Beispiel ihr Cousin.