A Touch of Rubens

Konzept

Die barrierearme, inklusive Vermittlung von kultureller Bildung stellt gerade im Bereich der bildenden Kunst eine besondere Herausforderung dar – steht diese Gattung doch immanent unter dem Primat des Sehens und ist damit für blinde und sehbehinderte Menschen nur schwer erschließbar. Gerade neuere technologische Entwicklungen, u.a. auf dem Gebiet der taktilen Interfaces, bieten jedoch Chancen für multimodale Präsentation jenseits des Sehsinns und sind damit wichtiger Forschungsgegenstand im musealen Vermittlungsbereich.

Vor diesem Hintergrund entwickelt das Siegerlandmuseum im Projekt „A Touch of Rubens” zusammen mit dem Fab Lab der Universität Siegen eine Modellanwendung zur multimodalen Vermittlung von Gemälden. Im Detail geht es um die Realisierung eines Tastreliefs zu Peter Paul Rubens‘ Gemälde „Die günstige Gelegenheit“, das den Symbolreichtum des großformatigen Werks interaktiv aufschließt. In der Reliefumsetzung sind einzelne Bildelemente (etwa Figuren/Gegenstände) durch Druck selektierbar, womit je nach Element spezifische Audioinhalte ausgegeben werden können (Text und Klänge). Die Besuchenden erhalten damit über das reine Ertasten hinaus einen inhaltlich-narrativen wie atmosphärischen Zugang zum Gemälde, bei dem die Räumlichkeit der Bildkomposition erhalten bleibt (etwa im Gegensatz zu einem Audio Guide).